LOG OUT - Unabhängig im Netz

Projektträger

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen

Finanzierung

Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration

Laufzeit

2014 – 2016

Handlungsebene

Das Projekt wurde auf Landesebene koordiniert. Die Umsetzung erfolgte in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention an vier nds. Standorten: Delmenhorst (drob), Goslar (Fachambulanz, Lukas-Werk), Hannover (Drobs), Osnabrück (Fachambulanz Caritasverband).

Handlungsfeld

"Es wurde eine zunehmende Problematik mit exzessiver, problematischer und abhängiger Internetznutzung beobachtet. LOG OUT hatte zum Ziel, zum einen Präventionsangebote anzubieten und in Lebenswelten, in denen Kinder und vor allem Jugendliche sich viel aufhalten, zu etablieren. Hier wurden Maßnahmen mit der Adressatengruppe direkt durchgeführt und es wurden Multiplikator:innen zum Thema Mediensuchtprävention geschult. Auch Eltern als wichtige Zielgruppe wurden angesprochen. Die andere Hälfte der Projektidee war ein Beratungsangebot für Betroffene und deren Familien zu etablieren. Die Angebote waren in vier kommunalen Fachstellen für Sucht und Suchtprävention angesiedelt. Hier wurden mit jeweils einer 50 Prozent-Stelle der Auftrag umgesetzt. Das Projekt wurde von der NLS koordiniert. Sie sorgte für Fortbildungen für die Projektmitarbeitenden, regelmäßige Vernetzung, Dokumentation, Herstellung von Materialien, Kommunikation mit der evaluierenden Universität etc."

Ziele

Prävention:
Im Sinne einer verhaltens- und verhältnisorientierten Präventionsarbeit mit jungen und erwachsenen Menschen galt es, Medienkompetenzen zu vermitteln und diese zu befähigen, einen selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu erlangen. Hierin wird ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Beratungsstellen gelegt.
Information:
Um Medienkompetenzen zu vermitteln, Risiken aufzuzeigen und Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln, wurden von den Beratungsstellen Informationsveranstaltungen und Schulungen für Eltern, Pädagog:innen, Mitarbeiter:innen der Sucht- und Jugendhilfe etc. angeboten und in präventiven Maßnahmen an Schulen, in Jugendzentren und Jugendhilfeeinrichtungen, etc. gearbeitet.
Beratung:
Die Beratung von jungen Menschen und deren Eltern bei Problemen im Umgang mit den neuen Medien war ein weiterer wichtiger Aspekt, um die bestehende Problematik zu analysieren und zu einer differenzierten Diagnose und den daraus folgenden weiteren notwendigen und sinnvollen Schritten zu gelangen. Bei Bedarf wurde in qualifizierte weiterführende Hilfeangebote weitervermittelt.
Intervention:
Frühe Intervention und Krisenintervention sind wichtige Instrumente zur kurzfristigen Einflussnahme, wenn sich eine Situation für ein Individuum akut bedrohlich zuspitzt. Die Betroffenen wurden in ihrer individuellen Krisensituation fachkompetent begleitet und sollten durch die professionelle Hilfe dazu befähigt werden, ihre Medienproblematik zu bewältigen.
Vernetzung:
Darüber hinaus war die konstruktive Kooperation mit dem Jugendmedienschutz und der Medienpädagogik als angrenzenden Fachbereichen notwendig, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, eine Medienabhängigkeit zu vermeiden. Zu fördern war daher die Vernetzung und Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachkräfte auf den verschiedenen Ebenen.

Kurzbeschreibung

- Suchtpräventionsangebote für junge Menschen, überwiegend in Schulen
- zusätzliche Angebote für Eltern und Multiplikator:innen-Schulungen
- Frühinterventions- und Beratungsangebote für Betroffene Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Eltern oder Bezugspersonen
- Vernetzung auf kommunaler Ebene und auf Landesebene: Fortbildung der Fachkräfte, Evaluation, Projektkoordinierung

Zielgruppe

Kinder und Jugendliche sowie Multiplikator:innen (universelle Suchtprävention), Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene mit einer problematischen Internetnutzung (indizierte Suchtprävention), Angehörige und Bezugspersonen

Maßnahmen zur Erreichung der Zielgruppe

"Auf Landesebene: Öffentlichkeitsarbeit, Kickoff-Veranstaltung, Integration auf Homepage
Auf regionaler Ebene: Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Nutzung vorhandener Kontakte z. B. zu Schulen"

Kooperationspartner*innen

"Landesebene: Förderung durch das Land, Evaluation durch die Uni Hildesheim, Beirat, z. B. mit Vertreter:innen der Landesstelle Jugendschutz und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, Fachverband Medienabhängigkeit (lose)
Regionale Ebene: idividuell"

Evaluation/Effekte

Grad und Inhalte der Umsetzung, Zufriedenheit der Multiplikator:innen, Zugangswege und Zufriedenheit der Beratung der Betroffenen und Angehörigen sowie Einschätzung der Projektmitarbeiter:innen (Bericht verfügbar)

Schwierigkeiten/Risiken

Das Ziel des Projektes war es, Information, Prävention und Intervention bzw. Beratung zum Bereich der exzessiven Mediennutzung/Internetnutzungsstörungen sowohl in die regionalen Fachstellen für Suchtprävention als auch im kommunalen Angebot zu etablieren. Es ging auch um die Frage, ob die Suchthilfe und Suchtprävention die richtigen Akteur:innen sind und die Zielgruppen erreichen können. Das ließ sich bejahen. Schwierig war es nur, dass andere Fachstellen ohne zusätzliche Ressource sich diesem Themenfeld zuwenden. Somit lag der Schwerpunkt der Nachhaltigkeit eher im Generieren von Wissen als im Aufbauen von tragfähigen Strukturen.

Nachhaltigkeit

Das Projekt konnte in dieser Form nicht weitergeführt werden. Es wurde allerdings im weiteren Verlauf das Projekt „re:set – Beratung bei exzessivem Medienkonsum“ (2017-2020) gefördert. Der Schwerpunkt lag hier auf der Beratung. Präventionsangebote wurden nicht mehr gefördert. Das re:set-Projekt wurde ebenfalls evaluiert und es wurde u. a. ein Beratungsmanual erstellt. Nach Projektende wurde ein landesweiter Arbeitskreis zum Thema gegründet, der heute noch existiert.

Übertragbarkeit

Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, das LOG OUT-Projekt noch einmal in der Form zu wiederholen. Wir wissen heute mehr über Prävention und auch Beratung. Es ist aber sinnvoll, die Prävention und auch die gezielte Beratung innerhalb des Suchthilfesystems systematisch mit mehr Ressourcen zu befördern.

Weitere Informationen

Informationen finden Sie auf der Homepage der NLS unter www.nls-online.de

Kontakt

"Ricarda Henze (Referentin)
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Grupenstraße 4, 30159 Hannover
www.nls-online.de"