Durchführung von: INKLUSIONSNETZ.de
Förderung an: Hof Windheim gGmbH
Eigenmittel Hof Windheim gGmbH: 22.282,60€
Fördersumme Aktion Mensch: 200.543,36€
01.05.2020 – 30.04.2023
Kommune, Landkreis Schaumburg
Themenbereich:
Vorbereitung von Menschen mit einer psychischen Behinderung (Krisenerfahrene) für Tätigkeiten im Ehren- oder Hauptamt und/oder bestehende alternative Arbeitsmärkte
Handlungsbedarf:
keine Möglichkeit für die Zielgruppe, sich unter realen Bedingungen in der Ehrenamts- Arbeitserprobung auszuprobieren und vorzubereiten sowie während der Durchführung Ansprechpartner*innen zu haben; gilt für Zielgruppe und Anbieter des Ehrenamtes/Hauptamtes.
Menschen mit einer psychischen Behinderung:
- Im Rahmen der Persönlichkeitsbildung in eine für sie sinnstiftende Tätigkeit vermitteln (Tätigkeiten im Ehren- oder Hauptamt)
- Einblicke in verschiedenste ehren- und hauptamtliche Tätigkeitsfelder ermöglichen und so reale Vereins- und Unternehmensstrukturen in Schaumburg kennenlernen und sich ein ganz eigenes Netzwerk erschließen
- Selbstbewusstsein stärken und ein mehr an sozialer Teilhabe ermöglichen
- den inklusiven Gedanken im Landkreis Schaumburg etablieren.
Innerhalb von drei Jahren sollen Menschen mit einer psychischen Behinderung (Krisenerfahrene) Einblicke in verschiedenste ehren- und hauptamtliche Tätigkeitsfelder erhalten. Ziel ist es, verschiedene Bereiche in realen Vereins- und Unternehmensstrukturen in Schaumburg kennenzulernen und sich dort ein ganz eigenes Netzwerk zu erschließen. Ein Team aus pädagogischer Leitung, Sozialarbeiter*innen und Peer-Berater*innen, führen Einzel- und Gruppencoachings durch und besuchen die Teilnehmenden während der Praktika vor Ort in den Vereinen und Betrieben. Weiterführend werden Teilnehmende bezügliche ihrer ehren- und hauptamtlichen Berufs- und Beschäftigungsperspektiven individuell gecoached und an entsprechende Unterstützungsnetzwerke angebunden.
Volljährige erwachsene Personen, die durch eine psychische Behinderung im Sinne von § 2 (1) Satz 1 SGB IX wesentlich in ihrer Fähigkeit, an der Gesellschaft teilzuhaben, eingeschränkt oder von einer solchen Behinderung bedroht sind. Menschen, die wegen der Folgen ihrer Erkrankung oder Behinderung individuelle Perspektiven für ein Ehren- oder Hauptamt als Tagesstruktur suchen, diese jedoch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht finden können. Die Zielgruppe bezieht sich insbesondere auf psychisch behinderte Menschen, die Leistungen aus der Eingliederungshilfe beziehen und aufgrund der Behinderung und ihres bestehenden Status keinen Anspruch auf Leistungen der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters haben, sich aber gerne in der Langfristigkeit auf die Aufnahme einer Ehren- oder hauptamtlichen Tätigkeit vorbereiten möchten und hierzu eine Begleitung brauchen. Bestandteile des Projekts sind unter anderem Workshops, welche sich an den Bedarfen der Zielgruppe orientieren.
Zugang: Aus dem Netzwerk des Antragsstellers und der Informationsweitergabe hierüber. Das Angebot ist für Menschen mit einer psychischen Behinderung kostenfrei. Zu Beginn wird es Informationsveranstaltungen für potentielle Teilnehmer*innen des Projekts geben. Bewerbung der Zugangsmöglichkeiten über das Internet und soziale Medien. Weitere Zugänge über die ergänzende, unabhängige Teilhabeberatung in Schaumburg, die den Schwerpunkt "Peer-Beratung für psychisch Behinderte" bedient. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei gestaltet.
Netzwerk Ehrenamt, Netzwerk Hauptamt, Netzwerk Persönlichkeitsbildung
Netzwerkpartner*innen werden mündlich (Telefon), schriftlich (E-Mail) oder visuell (Videotelefonate- und Konferenzen) kontaktiert und in den Prozess mit eingebunden. Kooperation mit EUTB Schaumburg (unabhängige Peerberatung in allen Lebensbereichen) und PACE (ProAkticCEnter Schaumburg - Jugendberufshilfe Schaumburg der AWO) - beide wirken aktiv bei der Entwicklung und Dürchführung der Workshops "Kommunikation" und "Bewerbungsgespräch" mit.
Anzahl der Teilnehmenden an den projektinternen Angeboten; Anzahl der Teilnehmenden an ergänzenden, persönlichkeitsstärkenden Angeboten; Dokumentation; Entwicklung von Workshops an Bedarfen der Teilnehmenden; Kommunikation; Bewerbung; Mobilität
Pandemiebedingt gilt es sich der Herausforderung zu stellen, Teilnehmende weiterhin zu motivieren, trotz minimaler Chancen, die Aufnahme einer sinnstiftenden Tätigkeit nicht aus dem Fokus zu verlieren. Für Durchführende heißt dies umdenken, sich mit der Nutzung digitaler Medien vertraut zu machen und diese zielführend einzusetzen und jene, die keinen Zugang zu digitalen Medien haben, in die Gruppe zu integrieren sowie Alternativen für die Teilnehmenden zu finden, deren Interesse nicht in der aktiven Teilnahme an Gruppensettings ist.
Es wurde eine Leistungs- und Vergütungsvereinbarung mit dem Land Niedersachsen geschlossen. Diese wird stets weiterentwickelt und hat zum Ziel, in Zusammenarbeit mit der Eingliederungshilfe, Assistenzleistungen zur sozialen Teilhabe ergänzend zu bestehenden Leistungen einsetzen zu können, um ein mehr an sozialer Teilhabe über den Förderungszeitraum hinaus zu ermöglichen.
Das Projekt ist in andere Regionen übertragbar. Benötigt wird:
- Bereitschaft der Leistungsträger sowie eine gültige Leistungs- und Vergütungsvereinbarung zwischen dem Leistungserbringer und überörtlichen Träger der Eingliederungshilfe
- Qualifizierte Fachkräfte
- Netzwerkpartner*innen in den sozialen Strukturen und zuständigen Fachbehörden vor Ort
Des weiteren werden Bereitschaft zur Zusammenarbeit der Leistungsträger (Eingliederungshilfe) sowie finanzielle Mittel (Aufbau Infrastruktur und Team, Bewerbung des Projekts) benötigt. Hilfreich wäre eine Vernetzung mit Initiatoren ähnlicher Projekte und die Sammlung von Best-Practice Beispielen.
Internetseite Inklusionsnetz:
www.inklusionsnetz.de
Internetseite Hof Windheim gGmbH:
www.projekt-probsthagen.de
Video:
www.youtube.com
Andreas Landmann: Geschäftsführer Hof Windheim gGmbH
Benjamin Zebrowski: Projektmitarbeiter INKLUSIONSNETZ.de