Wohnungslosenhilfe Caritasverband Hannover e. V.
Teilfinanzierung durch die LHH
01.04.2020 – 31.12.2021
Das Projekt ist kommunal in der Landeshauptstadt Hannover verortet.
Psychische und somatische Gesundheit bei Suchtmittelabhängigkeit von wohnungslosen Menschen, Entzerrung der Szene in der Innenstadt mit Hilfe eines niedrigschwelligen Angebots zum Ausstieg aus der Sucht.
In Hannover galt es ein Angebot zu etablieren, das nicht auf totale Abstinenz zielt, sondern auf den kontrollierten Konsum (Gruppenangebot von KISS).
Mit der Eröffnung des Kontakt Cafés ist eine wichtige Rahmenbedingung geschaffen worden, um suchtgefährdete und suchmittelabhängige Menschen bei bedrohten Wohnverhältnissen oder Wohnungslosigkeit wirksamer zu unterstützen. Dabei geht es nicht darum, die vorhandenen Hilfeangebote um weitere Spezialdienste für eine kleine Zielgruppe zu erweitern. Die Lösung liegt vielmehr in der Entwicklung von Kooperationsmodellen, mit denen Anbieter der Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII und der Suchthilfe so zusammenwirken, dass die erforderlichen Hilfen für den Personenkreis personenbezogen zugänglich gemacht und für die Versorgung von suchtgefährdeten und suchtkranken wohnungslosen Menschen kombiniert werden können.
Das Kontakt Café der Caritas bietet den suchtmittelabhängigen Wohnungslosen folgende Angebote:
- Aufenthaltsmöglichkeit
- Kontakte und ein soziales Umfeld
- Smalltalk und plaudern
- Lesen
- Gemeinsame Ausflüge, Spaziergänge, Kreativarbeiten, basteln, malen, kochen
- Skilltraining (Verhalten bei Kälte, Nässe, Notfall…)
Information und Aufklärung:
- Substanzen, Wirkweisen und Risiken
- Safer-Use/Safer-Sex
- Drogennotfalltraining
- Suchthilfesystem und andere Institutionen
- Gesundheitliche und rechtliche Fragestellungen
Versorgung:
- Spritzen und Kondome
- Hygieneartikel
- Nahrungsmittel
- Kleiderkammer
- Dusche
- Täglich wechselndes warmes Mittagessen
- Waschmöglichkeit für Kleidung
Das Projekt richtet sich an erwachsene suchtmittelabhängige wohnungslose Frauen und Männer. Die Zielgruppe wurde insoweit mit einbezogen, dass erkannt wurde, dass innerhalb der Beratungsgespräche immer wieder eine Suchtmittelreduktion und die damit verbundene Unterstützung gewünscht wurde. Gleichermaßen wurde ein Raum gewünscht, in dem man unter sich sein kann, ohne sich zu erklären.
Direkte Ansprache von Personen, Flyer, Mund-zu-Mund-Propaganda
Vernetzung der Suchtmittelberatenden Stellen und Tagestreffs, Unterstützung durch unsere Suchthilfe in Form von niedrigschwelliger Kontaktaufnahme und Vermittlung von Informationen des Hilfesystems
Das Projekt wurde pandemiebedingt ausgebremst. Da bisher Gruppenangebote immer wieder abgebrochen wurden, wurden Ergebnisse anhand von Vermittlungen in die Suchthilfe aufgenommen.
Die Risiken und Schwierigkeiten sind schwer zu bewerten, da das Projekt unter Pandemie-Bedingungen gestartet wurde.
Durch die gewünschte KISS Gruppe ist eine Verstetigung geplant. Bisher wird daher eher an dem Vertrauensaufbau innerhalb der Szene gearbeitet.
Ramona Pold
Koordinatorin Wohnungslosenhilfe