IMPRESSION DEPRESSION - Eine Virtual Reality-Erfahrung der Robert-Enke-Stiftung

Projektträger

Robert-Enke-Stiftung e.S.

Finanzierung

Das Projekt finanziert sich über Spenden und ist im Haushalt der Stiftung mit einem jährlichen Budget in Höhe von 100.000 Euro geführt.

Laufzeit

seit Oktober 2019

Handlungsebene

Das Projekt ist bundesweit tätig bzw. gibt es auch Anfragen aus der Schweiz und Österreich. Es kann in jedem deutschsprachigem Raum stattfinden. Eine Region steht nicht im Mittelpunkt.

Handlungsfeld

Das Projekt sensibilisiert einen Nicht-Betroffenen für das Krankheitsbild Depression bzw. klärt im Weiteren über die Erkrankung auf. Dabei wird sowohl ein psychoedukativer Ansatz als auch ein präventiver Ansatz verfolgt.

Ziele

Unser Ziel ist es, einem Nicht-Betroffenem einzelne Facetten aus der Erlebnis- und Gedankenwelt eines depressiven Menschen verständlich zu machen. Nach der Vorstellung des Projektes und ohne weitere Bewerbung liegen uns bis dato über 300 Anfragen vor - diese kommen von großen Automobilherstellern, anderen großen Unternehmen, der Bundespolizei, Universitäten oder Sozialen Trägern.

Kurzbeschreibung

Das Projekt richtet sich explizit an Nicht-Betroffene. Vormals oder akut depressiv Erkrankte sollen nicht an der VR-Erfahrung teilnehmen. Für die Teilnahme an dem Projekt muss daher jeder Teilnehmende vor Beginn eine Einverständniserklärung unterschreiben. Hiermit wird bestätigt, dass der Teilnehmende Kenntnis darüber hat, dass es sich potenziell um eine belastende Erfahrung handelt und die Robert-Enke-Stiftung depressiv Erkrankten dringend von einer Teilnahme abrät. Diese Empfehlung sollte bei der Kommunikation und Bewerbung des Projektes stets berücksichtigt werden. Das Projekt setzt sich aus drei verschiedenen Phasen zusammen, wodurch die Ziele der Aufklärung, Sensibilisierung und Prävention erreicht werden sollen. Jede*r Teilnehmer*in verpflichtet sich, an allen Phasen teilzunehmen. Jede Phase dauert ca. 15 bis 20 Minuten, sodass die vollständige Teilnahme ca. eine Stunde in Anspruch nimmt. Parallel können 10 Personen an der VR-Erfahrung teilnehmen. Daraus ergibt sich je nach Taktung (Beginn alle 30 bzw. 60 Minuten), dass zwischen 100 und 150 Personen pro Tag an der Erfahrung teilnehmen können. Das Projekt wird vollständig durch Mitarbeiter der Robert-Enke-Stiftung durchgeführt und betreut. Wir möchten unsere Virtual-Reality-Erfahrung möglichst vielen Menschen zugänglich machen, um viele Menschen für die Krankheit Depression zu sensibilisieren. Aus diesem Grund entstehen für die Durchführung des Projektes keine festen Kosten. In der ersten Phase werden grundlegende Informationen zu dem Krankheitsbild Depression vermittelt. Dies wird mit Hilfe eines ca. fünfminütigen Animationsfilms sichergestellt, welcher über einen Beamer an einer Leinwand gezeigt wird. Anschließend werden noch wichtige Informationen mit einer ppt-Präsentation zu der VR-Erfahrung gegeben. Die zweite Phase enthält die VR-Erfahrung. Hierfür erhalten die Teilnehmenden jeweils eine Bleiweste, Kopfhörer und VR-Brille. In VR besteht die Möglichkeit, zwischen zwei unterschiedlichen Szenarien auszuwählen. Zum einen kann eine Leistungssportszene gewählt werden, die eine Situation von Robert Enke repräsentiert und zum anderen kann eine Alltagssituation ausgewählt werden. Die reine VR-Erfahrung dauert zwischen 12 und 15 Minuten. In der dritten Phase findet eine Reflexion der VR-Erfahrung statt. Hier werden zunächst die Eindrücke der VR-Erfahrung reflektiert und über das Erlebte gesprochen. Darüber hinaus wird hier eine Verbindung zwischen der VR-Erfahrung und den dargestellten Krankheitssymptomen hergestellt. Weiterhin werden einige präventive Strategien für den Alltag aufgezeigt.

Zielgruppe

Aktuell ist das Projekt ausschließlich für Personen ab 18. Jahren ohne eine psychische Erkrankung ausgelegt. Es wird zurzeit jedoch auch an einer Version gearbeitet, die für Schüler ab 14 Jahren bzw. ab 16 Jahren genutzt werden soll. Ja, die Zielgruppen wurden bspw. über Studien mit einbezogen. Zudem hat eine Feldstudie stattgefunden, die im Rahmen einer Masterarbeit aufbereitet wurde.

Maßnahmen zur Erreichung der Zielgruppe

Homepage, Flyer, Zeitungsartikel, Projektbeschreibungen, Mundpropaganda

Kooperationspartner*innen

Es gibt aktuell keinen festen Kooperationspartner. Das Bundesministerium für Gesundheit hat das Projekt im Oktober 2019 gemeinsam mit der RES in Berlin bei einer öffentlichen Pressekonferenz vorgestellt.

Evaluation/Effekte

Siehe Hinweis auf die Masterarbeit. Weitere Arbeiten (Bachelor und Master) sind geplant bzw. werden aktuell durchgeführt.

Schwierigkeiten/Risiken

Die Bewerbung der VR-Erfahrung obliegt dem Veranstalter. Hierbei sollte explizit drauf hingewiesen werden, dass sich die Erfahrung an Nichtbetroffene richtet und akut oder vormals Betroffene nicht teilnehmen sollen. Wir behalten uns vor, die Veranstaltung abzusagen, wenn kein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis vorliegt (z.B. insgesamt weniger als 40 Teilnehmende). Bei dieser Virtual Reality-Erfahrung handelt es sich grundsätzlich um eine emotional belastende Erfahrung. Infolgedessen möchten wir insbesondere akut oder vormals depressiv erkrankte Personen explizit darauf hinweisen, nicht an der VR-Erfahrung teilzunehmen. Aufgrund der Darstellung depressiver Symptome kann es zu einem Trigger-Erleben kommen, welches eine Verschlechterung der persönlichen Symptomatik nach sich ziehen kann.

Nachhaltigkeit

Das Projekt wird, sobald die Corona-Pandemie zu Ende oder im Griff ist, dauerhaft absolviert und bietet der Robert-Enke-Stiftung die Chance, sich nachhaltig und unabhängig von seinen Stiftungsgründern aufzustellen.

Übertragbarkeit

Das Projekt wäre auch in anderen Sprachen durchführbar bzw. grundsätzlich darauf ausgelegt.

Weitere Informationen

www.impression-depression.de
www.robert-enke-stiftung.de

Kontakt

Robert-Enke-Stiftung
Tilman Zychlinski
Schillerstraße 4
30890 Barsinghausen
Tel.: 05105-77555510
E-Mail: info@robert-enke-stiftung.de
impressiondepression@robert-enke-stiftung.de